Lagerung von COVID-19 Therapeutika
Die Impfung ist unser wichtigstes Instrument zum Schutz vor Infektionen, schweren Verläufen, Hospitalisierungen und letztendlich auch zur Beendigung der Pandemie. Für diejenigen, die infiziert werden, sind sichere und wirksame COVID-19-Therapeutika jedoch von entscheidender Bedeutung.
Für betroffene Patienten stehen derzeit nur begrenzt Therapeutika zur Verfügung: Bisher wurde ein Arzneimittel, Remdesivir, auf EU-Ebene zugelassen. Aktuell befinden sich 10 weitere Therapeutika im Evaluierungsprozess.
Drei Arzneimittelarten gingen erfolgreich aus der entsprechenden Überprüfung hervor: antivirale monoklonale Antikörper, orale antivirale Mittel und Immunmodulatoren. Qualitativ hochwertige Evidenz im Zusammenhang mit anderen Behandlungen sowie Nachweise über die Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneimitteln zur Behandlung von Long COVID fehlen nach wie vor.
Was sind Antivirale monoklonale Antikörper?
Antivirale monoklonale Antikörper imitieren natürliche Antikörper, die das Immunsystem gegen das Coronavirus generiert. Es handelt sich um ganz natürliche und somit sichere Arzneimittel. Antikörper bleiben noch einige Zeit im Blutkreislauf, was nicht nur zur Heilung der Infizierten beiträgt, sondern auch zum Schutz vor Infektionen. Sie sind in den frühen Stadien der Infektion am wirksamsten und werden per Injektion verabreicht. Monoklonale Antikörper können relativ schnell entwickelt werden, und mehrere Kandidaten befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Die vielversprechendsten Spitzenreiter sind:
- Ronapreve, eine Kombination der beiden monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab von Regeneron Pharmaceuticals und Roche - Zulassung durch EMA ab 12 Jahren am 12.11.2021
- Xevudy (Sotrovimab) von Vir Biotechnology und GSK - Zulassung durch EMA ab 12 Jahren am 17.12.2021
- Evusheld, eine Kombination der beiden monoklonalen Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab von AstraZeneca
Was versteht man unter oralen antiviralen Mitteln?
Orale antivirale Mittel sind kleine Moleküle, die die Aktivität und die Replikation des Virus blockieren. Sie müssen so schnell wie möglich nach der Infektion verabreicht werden, bevor das Virus eine Schädigung von Geweben und Organen hervorruft. Diese Arzneimittel werden im Rahmen einer mehrtägigen Behandlung in Form von Tabletten eingenommen, die einfach verabreicht werden können. Orale antivirale Mittel sind resistenter gegen Varianten und wirken auch bei geimpften Patienten. Die ausgewählten Spitzenreiter sind:
- Molnupiravir von Ridgeback Biotherapeutics und MSD (in den USA und Kanada als Merck bekannt).
- PF-07321332 (Paxlovid) von Pfizer
- AT-527 von Atea Pharmaceuticals und Roche
Was versteht man unter Immunmodulatoren?
Immunmodulatoren sind Arzneimittel, die die übermäßige Reaktion der Immunsysteme – ein Hospitalisierungsgrund – regulieren können. Diese Arzneimittelklasse dient der symptomatischen Behandlung derjenigen, bei denen die Krankheit trotz Impfung und antiviraler Therapie einen schweren Verlauf genommen hat. Es wurde eine Reihe von Immunmodulatoren, die bei anderen Indikationen wie Autoimmunerkrankungen oder anderen Hyperinflammationssyndromen zugelassen sind, getestet. Die Spitzenreiter sind:
- Actemra (Tocilizumab) von Roche
- Kineret (Anakinra) von Swedish Orphan Biovitrum
- Olumiant (Baricitinib) von Eli Lilly
- Lenzilumab von Humanigen
Bereits von der EMA zugelassene Therapeutika als einmalige intravenöse Infusion:
- Remdesivir zubereitete Lösung +18°C - +25°C für 24h / +2°C bis +8°C für 48h
- Ronapreve +2°C bis +8°C für 2 Jahre (nicht einfrieren)
- Xevudy (Sotrovimab) +2°C bis +8°C für 18 Monate (nicht einfrieren)
- Kineret +2°C bis +8°C für 3 Jahre (nicht einfrieren)
- Rekirona +2°C bis +8°C für 15 Monate (nicht einfrieren)
- RoActemra +2°C bis +8°C für 30 Monate (nicht einfrieren)
Für die Lagerung empfehlen wir Ihnen auslaufsichere Schubfächer oder eine auslaufsichere Verpackung zu verwenden. Passende Ordnungssysteme finden Sie hier...
Besonders aussichtsreiche Kandidaten sind derzeit die Präparate von Pfizer (Paxlovid) und Merck (Molnupiravir) - laut Ergebnissen der Phase III Studie bieten sie einen hervorragenden Schutz vor schweren Verläufen und verhindern somit mit hoher Wahrscheinlichkeit eine etwaig notwendige Hospitalisierung.
Spezielle Kühlgeräte zur Lagerung von Arzneimitteln müssen sicher sein und höchste Anforderungen erfüllen:
Anforderungen an Medikamenten Gefrierschränke
- Einhaltung einer Betriebstemperatur von -25°C bis -15°C
- rasche Abkühlung nach Türöffnung
- langsame Erwärmung im Störungsfall -20°C auf -15°C
- Einsetzbar in Umgebungstemperaturen von +16 °C bis +35 °C
- Geräuschemission von unter 60 dB(A)
- Optische und akustische Warnvorrichtung für Hoch- und Tieftemperaturalarm
- Vorbereitung zur Aufzeichnung der Betriebstemperatur
- Abschließbare Tür
Plan B im Störungsfall:
- Back-Up Kühlung zur Überbrückung bei Kühlverlust - Achtung nicht bei Temperaturen unter -50°C lagern da die Durchstechflasche ansonsten Risse bekommen könnten
- Falls der Impfstoff aufgetaut ist nicht wieder einfrieren
Anforderungen an handelsübliche Medikamentenkühlschränke gemäß DIN 58345 bzw. ÖNORM K2040
- Einhaltung einer Betriebstemperatur von +2 °C bis +8 °C
- Einsetzbar in Umgebungstemperaturen von +10 °C bis +35 °C
- Geräuschemission von unter 60 dB(A)
- Optische und akustische Warnvorrichtung für Hoch- und Tieftemperaturalarm
- Vorbereitung zur Aufzeichnung der Betriebstemperatur
- Optischer und akustischer Netzausfall-Alarm für mind. 12 h (Stromausfall-Alarm)
- Sicherheitsthermostat zur Vermeidung von Temperaturen unter +2 °C
- Mechanische Belastungsfähigkeit der Einbauten mind. 100 kg/m²
- Abschließbare Tür
Alle Liebherr-Geräte zur Medikamentenlagerung erfüllen die hohen Erwartungen an Sicherheit und Performance. Sie eignen sich daher besonders für die Lagerung besonders empfindlicher Präparate.
Bruch, Schwund oder Ablauf von Impfstoffen
Auf allen Stufen der Distribution (Großhandel, Apotheke, niedergelassener Arzt) mögen folgende Prinzipien angewendet werden:
- First in, first out.
- Bedarfsorientierte Lagermengen.
- Der Verfüger haftet für die Ware ab Übernahme