Wichtigkeit der Temperaturüberwachung in der Apotheke
Warum ist die Temperaturüberwachung in der Apotheke so wichtig?
Die Temperaturüberwachung in der Apotheke ist von großer Bedeutung, da viele Medikamente empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren. Im schlimmsten Fall verlieren Sie ihre Wirksamkeit, wenn sie zu lange Temperaturen ausgesetzt sind, die außerhalb ihres empfohlenen Lagertemperaturbereichs liegen. Eine sorgfältige Überwachung der Temperatur in der Apotheke ist daher wichtig, um sicherzustellen, dass die Medikamente in einwandfreiem Zustand bleiben und ihre volle Wirksamkeit behalten.
Temperaturbereiche laut Europäischem Arzneibuch
Laut dem Europäischen Arzneibuch sind bestimmte Temperaturen für die Lagerung von Medikamenten erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Arzneimittel zu gewährleisten. Das Europäische Arzneibuch unterscheidet dabei folgende Lagerungsbedingungen:
- Tiefgekühlt: Unterhalb von -15 °C
- Kühlschrank: Zwischen +2 °C und +8 °C
- Kalt oder kühl: Zwischen +8 °C und +15 °C
- Raumtemperatur: Zwischen +15 °C und +25 °C
Es ist wichtig sicherzustellen, dass Medikamente entsprechend ihrer Lagerungsanforderungen gelagert werden, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Viele Arzneimittel können bei Raumtemperatur gelagert werden, Impfstoffe sind mittlerweile großteils kühlpflichtig. Apotheker und andere Gesundheitsfachkräfte sollten sicherstellen, dass die eingesetzten Medikamentenkühlschränke regelmäßig gewartet werden und dass die empfohlenen Temperaturen präzise eingehalten werden.
Wie wird die Temperatur in der Apotheke überwacht?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Temperatur in der Apotheke überwacht werden kann. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von Thermometerstreifen, die an den Medikamenten befestigt werden und die Temperatur anzeigen. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Datenloggern, die die Temperatur in regelmäßigen Abständen aufzeichnen und die Daten für spätere Überprüfung speichern. Es gibt auch spezielle Kühlschränke und Lagerräume, die mit Temperaturüberwachungssystemen ausgestattet sind, um sicherzustellen, dass die Medikamente bei der empfohlenen Temperatur gelagert werden.
Welche Auswirkungen hat die nicht korrekte Temperaturüberwachung in der Apotheke?
Eine nicht korrekte Temperaturüberwachung in der Apotheke kann schwerwiegende Auswirkungen haben. Wenn Medikamente längere Zeit Temperaturen ausgesetzt sind, die außerhalb ihres empfohlenen Lagertemperaturbereichs liegen, kann ihre Wirksamkeit verloren gehen. Dies kann dazu führen, dass Patienten mit weniger wirksamen Medikamenten behandelt werden, was zu schlechteren Behandlungsergebnissen führen kann.
Es ist daher wichtig, dass Apotheker die Temperatur in ihren Apotheken sorgfältig überwachen, um sicherzustellen, dass die Medikamente immer in einem bestmöglichen Zustand bleiben und ihre volle Wirksamkeit behalten. Eine nicht korrekte Temperaturüberwachung kann auch dazu führen, dass Medikamente beschädigt werden und somit unbrauchbar werden, was wiederum zu einem erhöhten finanziellen Aufwand für die Apotheke führen kann. Als Apotheker müssen Sie sicherstellen, dass alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Temperatur in der Apotheke sorgfältig zu überwachen und zu kontrollieren.
Wie können Apotheker die Temperaturüberwachung in ihren Apotheken verbessern?
Es gibt einige Schritte, die Apotheker unternehmen können, um die Temperaturüberwachung in ihren Apotheken zu verbessern:
- Regelmäßige Überprüfung der Thermometer und Datenlogger, um sicherzustellen, dass sie richtig funktionieren
- Einhaltung der empfohlenen Lagertemperaturen für alle Medikamente
- Regelmäßige Überprüfung der Temperatur in Kühlschränken und Lagerräumen
- Bereitstellen von Kühlschränken und Lagerräumen mit Temperatureinstellungen, um die Medikamente bei der empfohlenen Temperatur zu lagern
- Beschaffung von Alarm- oder Warnsystemen, die bei Temperaturabweichungen ausgelöst werden
Durch die Beachtung dieser Maßnahmen stellen Sie sicher, dass die Temperatur in Ihrer Apotheken sorgfältig überwacht und kontrolliert wird, um sicherzustellen, dass die Medikamente immer in einem optimalen Zustand bleiben und ihre volle Wirksamkeit behalten.
Temperaturaufzeichnung für Apotheken
Die Apothekenbetriebsordnung enthält keine Bestimmung über die regelmäßige Messung und Aufzeichnung der Lagerungsbedingungen, insbesondere der Temperaturmessungen. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) verlangt von den Apotheken in Zusammenhang mit der Rücknahme von Arzneimitteln durch Hersteller oder Großhändler entsprechend der Arzneimittelbetriebsordnung, insbesondere für Kühlware, Temperaturaufzeichnungen mittels eines regelmäßig kalibrierten Min.-Max.-Thermometers oder besser mit geeigneten Datenloggern bzw. entsprechenden Kühlschränken (DIN 58345 /ÖNORM K 2040).
Aufzeichnungen aufbewahren
Die Österreichische Apothekerkammer empfiehlt für diese Temperaturaufzeichnungen in analoger Anwendung von § 15 Abs. 1 AMBO 2009 eine Aufbewahrung von mindestens fünf Jahren ab der letzten Eintragung.
Mit Schreiben vom 5. April 2017 hat das BASG mitgeteilt, dass § 33 Abs. 3 Arzneimittelbetriebsordnung 2009 - AMBO 2009 grundsätzlich für alle Arzneimittel gilt und nunmehr "aus gegebenem Anlass" in einem nächsten Schritt die Überwachung der Einhaltung dieser Vorgaben auf suchgifthaltige Arzneimittel ausgedehnt wird.
Bei Retouren von Kühlwaren und suchgifthaltigen Arzneimitteln an den Großhandel oder an Herstellbetriebe muss daher die Apotheke schriftlich bestätigen können, dass im Zeitraum der Lagerung keine Temperaturabweichungen aufgetreten sind und auf Verlangen die Temperaturaufzeichnungen zur Verfügung stellen (vgl. Kammer-Info der Österreichischen Apothekerkammer Nr. F17/17 vom 12. April 2017).
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